Irland als europäischer Vorreiter: Öffentliche Beschaffung setzt auf nachhaltige IT

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Die irische Regierung hat mit einer Beschaffungsvereinbarung einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltige IT und Kreislaufwirtschaft gemacht. Öffentliche Einrichtungen in Irland können generalüberholte Laptops über eine zentrale Vereinbarung erwerben – ein Meilenstein für umweltfreundliche Beschaffung und Ressourcenschonung.

Generalüberholte Laptops für den öffentlichen Sektor

Mit einem geschätzten Volumen von bis zu 30 Millionen Euro ermöglicht die Vereinbarung allen öffentlichen Dienststellen, unabhängig von ihrer Größe, den Kauf von hochwertigen, wiederaufbereiteten Laptops. Diese Geräte werden nach strengen Herstellungs- und Teststandards geprüft und mit einer Garantie von bis zu drei Jahren geliefert. Damit bietet Irland nicht nur eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu neuen Geräten, sondern reduziert auch IT-Schrott und den ökologischen Fußabdruck der IT-Branche.

Paschal Donohoe, Minister für öffentliche Ausgaben, unterstreicht die Bedeutung dieser Initiative: Sie sei ein entscheidender Schritt, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu fördern.

Grüne Beschaffung als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft

Diese Maßnahme ist Teil der umfassenden „Green Public Procurement Strategy and Action Plan 2024-2027“, mit der Irland nachhaltige, kreislauforientierte und emissionsarme Wirtschaftspraktiken vorantreiben will. Da öffentliche Beschaffungen in Irland 10 bis 12 % des BIP ausmachen, kann der Staat eine enorme Hebelwirkung entfalten, um umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu fördern.

Die Strategie verfolgt mehrere Schwerpunkte:

  • Umsetzung umweltfreundlicher Beschaffung durch Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen
  • Spezifische Nachhaltigkeitsziele für Sektoren wie Bauwesen, Lebensmittelbeschaffung, IT-Ausrüstung, Textilien und Papier
  • Regelmäßige Überwachung und Berichterstattung über Fortschritte
  • Schulungen und Sensibilisierungskampagnen für Beschaffungsverantwortliche
  • Internationale Zusammenarbeit mit EU- und globalen Initiativen zur Förderung nachhaltiger Beschaffung
  • Marktengagement zur Förderung des Dialogs zwischen öffentlichen Einrichtungen und Lieferanten
  • Forschung und Innovation zur Entwicklung neuer nachhaltiger Lösungen

Ein zentrales Ziel ist, dass bei allen öffentlichen Ausschreibungen, wo immer möglich, Umweltkriterien berücksichtigt werden. Dies soll unter anderem durch die Anwendung von Lebenszykluskostenanalysen und die stärkere Gewichtung nachhaltiger Kriterien in den Vergabeverfahren erreicht werden.

Warum dieser Schritt für Europa wichtig ist

Mit dieser Strategie positioniert sich Irland als Vorreiter für nachhaltige öffentliche Beschaffung. Während viele Länder noch zögern, zeigt Irland, dass eine konsequente Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien in öffentliche Einkaufsstrategien nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die Initiative könnte als Modell für andere europäische Staaten dienen, die ihre öffentliche Beschaffung nachhaltiger gestalten wollen. In einer Zeit, in der Umwelt- und Klimaschutz eine immer größere Rolle spielen, setzen Maßnahmen wie diese ein starkes Zeichen – für eine grünere, ressourcenschonendere Zukunft.